DER TAGLIAMENTO - KÖNIG DER ALPENFLÜSSE
Der Film folgt dem Tagliamento, Europas letztem ungezähmten Fluss, auf seinen 172 Kilometern Länge von den Bergen Venetiens durch Karnien bis zur Mündung in die Adria.
Die beiden Filmemacher Björn Kölz und Gernot Stadler begleiten den österreichischen Flussforscher Klement Tockner durch Auwälder weit in das breite Flussbett des Tagliamento, wo er die Wasserqualität und die Fließgeschwindigkeit regelmäßig prüft. Sein italienischer Forscherkollege Walter Bertoldi dokumentiert den Fluss seit Jahren fotografisch und erstellt Zeitraffermodelle aus hunderten Einzelbildern über die Veränderungen des Flussbetts bei Hoch- und Niedrigwasser. In weniger als einem Tag kann der Fluss von etwa 30 Metern auf mehr als einen Kilometer Breite anschwellen; die Wassermenge steigt bei Hochwasser um das Zehnfache.
Dem "König der Alpenflüsse" zu folgen ist eine Reise der Kontraste. Er entspringt am "Passo della Mauria", durchfließt Karnien, nimmt die Fella aus dem Kanaltal auf und strömt bei Gemona aus den Bergen in die Ebenen des Friaul. Weiter flussabwärts hat der Winzer Emilio Bulfon auf
den Hügeln und Terrassen entlang des Flusses beste Voraussetzungen für die Kultivierung alter, autochtoner Rebsorten gefunden.
Auf den letzten Kilometern des Unterlaufes des Tagliamento haben Wind und Gezeiten zwischen Festland und Meer unzählige Sandbänke und kleine Inseln geformt. Auf den winzigen Lagunen-Inseln stechen schilfgedeckte Hütten hervor: die sogenannten Casoni, in denen einst die Fischer übernachteten, um sich in der Dunkelheit oder im Nebel nicht zu verirren. An der Mündung des Tagliamento in die Adria in der Lagune von Lignano endet die filmische Reise.